Sieben Tage Mo
Es ist oft nicht leicht für Karl, auf seinen Zwillingsbruder Mo aufzupassen. Der litt unter Sauerstoffmangel während der Geburt, woraus eine starke geistige Behinderung resultiert. Dadurch erscheint er oft unberechenbar und lässt sich von keinem
Vorhaben abbringen, sei es für andere noch so absurd. Er ist immer authentisch in seinen Emotionen, ob Zuneigung oder Abneigung. Karl liebt ihn über alles, trotzdem möchte er auch mal eigene Wege gehen, statt während der Abwesenheit der Eltern pausenlos auf Mo aufzupassen. Als er doch einmal eigenen Interessen nachgeht, gibt es einen Toten, nämlich Mos Therapiehamster, einige Panik und einen versöhnlichen Ausgang. - Ähnlich wie der Roman Simpel von Marie-Aude Murail zeigt diese Geschichte, wie viel geistig Behinderte ihren Mitmenschen schenken können, wenn man ihnen vorurteilsfrei begegnet und sich auf ihre immer authentische Emotionalität einlässt. Als Beitrag zur Integration behinderter Menschen sehr gut geeignet.
Lotte Schüler
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Sieben Tage Mo
Oliver Scherz ; mit Bildern von Philip Waechter
Thienemann (2023)
168 Seiten : Illustrationen
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 11