Drei Helden für Mathilda
Morgens nicht zuhause zum Kuscheln im Bett? Ein angebissenes Frühstücksbrot, das nach altem Käse und schlechter Laune schmeckt? Und ein Zettel, auf dem ein offensichtlich unzufriedenes Mädchen in einem roten Haus zu sehen ist, während sich seine
drei Kuscheltiere (Affe, Bär und Löwe) in einem anderen befinden? Eben diese drei Kuscheltiere bzw. Affe Fitze Fusselkopp, der wilde Löwe Wim und Bom, der (Teddy-)Bär, sind sich sicher: ihre Besitzerin Matilda wurde geraubt. Von Räubern - von wem auch sonst? Da ihre Zuneigung zu Mathilda unerschütterlich ist, steht außer Frage, dass sie sie befreien. Da wird nicht lange gefackelt, sondern sich sofort in den Großstadtdschungel gestürzt. Voran meistens der gewitzte Fitze Fusselkopp, dessen Motto "Kein Plan ist so gut wie der nächste." viel über seine Vorgehensweise offenbart. Aber auch Bom und Wim geben auf der Suche nach Mathilda (fast) alles. Gut, man kann schon mal von einem Stückchen Torte abgelenkt werden, aber im Prinzip verfolgt die Dreierbande nur ein Ziel: Mathilda finden. Nach einer abenteuerlichen Mission, bei der sich alle als wahre Helden beweisen dürfen, stoßen sie tatsächlich auf Mathilda. Die Räuberentführung entpuppt sich allerdings als Missverständnis. Oliver Scherz liest seine liebenswert turbulente Freundschaftsgeschichte selbst und verleiht seinen drei Hauptfiguren die entsprechenden Tonlagen. Gewitzt, lispelnd, mutig, brummig, langsam, zögerlich, ängstlich und doch irgendwie löwenstark. Gerne empfohlen.
Anna Winkler-Benders
rezensiert für den Borromäusverein.

Drei Helden für Mathilda
Oliver Scherz
Silberfisch (2019)
2 CD (ca. 93 Min.)
CD
Borromäus-Altersempfehlung: ab 5