Der leuchtende Trapezoeder
Für den zu Lebzeiten eher unbekannten und menschlich schwierigen, posthum aber sehr bedeutend gewordenen amerikanischen Autor von Horrorgeschichten, H.P. Lovecraft, stehen verborgene, die Menschheit bedrohende, uralte und mysteriöse Wesen anderer Zeiten und Welten stets im Mittelpunkt seiner in den 1920er und 30er Jahren entstandene Erzählungen. Diese werden durch die fast surreal anmutenden Schwarz-Weiß-Zeichnungen des japanischen Mangakünstlers Gou Tanabe nun zu neuem Leben erweckt und stehen nach und nach bei Carlsen einem deutschen Lesepublikum zur Verfügung. Der vorliegende Band fasst zwei abgeschlossene Erzählungen (Dagon, 35 Seiten und Der leuchtende Trapezoeder, 115 Seiten) zusammen. In letzterer gerät ein Schriftsteller in einer trostlosen amerikanischen Kleinstadt in den Bann eines geheimnisvollen Steins in einer verlassenen und zur verbotenen Zone erklärten Kirche und beschwört damit die Rückkehr eines lichtscheuen Monsterwesens herauf. Im Gegensatz zu den zuletzt rezensierten zweibändigen "Berge des Wahnsinns" gehören diese beiden Erzählungen eher zu den entlegeneren Erzählungen Lovecrafts und sollten daher nur bei sehr großem Bedarf an Horror-Mangas eingestellt werden.
Siegfried Schmidt
rezensiert für den Borromäusverein.
Der leuchtende Trapezoeder
H.P. Lovecraft ; adaptiert und gezeichnet von Gou Tanabe ; aus dem Japanischen von Jens Ossa
Carlsen Manga (2021)
160 Seiten
kt.