Bis zum Schluss
Als Ratgeber will das Autorenehepaar dieses Buch verstanden wissen, nachdem sie in den letzten Jahren selbst Erfahrungen mit dem Tod von Müttern, Vätern und Großeltern gemacht haben. Vom ersten Anruf, der die immer unerwartete Nachricht vom Sterben einer nahen Person bringt, über den häufig stattfindenden Krankheitsverlauf, das Sterben, den Tod, die Bestattung, bis hin zum Sichten und Verwerten des Nachlasses, die Übergabe des Wohnraums und die Trauer reicht der Bogen, den sie spannen. Sie zeigen dabei, wie wichtig Sterbebegleitung durch Angehörige oder in der Hospizarbeit Tätige ist. Sie betonen die Bedeutung der Sichtung eines Haushalts "mit zehntausend Dingen, die zehntausend persönliche Geschichten beinhalten" und raten zu einer langsamen und bedächtigen Begutachtung als Teil der Trauerarbeit. Letztlich ist es wichtig, Erinnerungen zu bewahren, aber auch selbst wieder den Weg ins eigene Leben zu finden. Interessant im Anhang eine "Wert-Schätzung der Dinge", die Hinweise auf den Verkaufs-Wert mancher Dinge, z.B. Besteck, Möbel, Bücher, gibt. Das praktisch orientierte Buch, das aber die psychologischen Aspekte nicht außer Acht lässt, kann breit empfohlen werden.
Michael Mücke
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Bis zum Schluss
Oliver Uschmann ; Sylvia Witt
Pantheon (2015)
479 S.
kt.