Sensibel
Sensibilität ist eigentlich etwas Schönes. Doch derzeit entsteht in allen möglichen gesellschaftlichen Schichten, politischen Parteien oder sozialen Blasen eine Hyper-Sensibilität, die eine fruchtbare Kommunikation zwischen Anhängern unterschiedlicher politischer oder gesellschaftlicher Positionen behindert oder gar unmöglich macht. Was ist das Limit des Zumutbaren bei Diskussionen und verbalen Auseinandersetzungen? Wann ist eine Berührung eine Belästigung? Fehlt den Menschen oft die notwendige Resilienz, um mit unserem Leben und unserer Umwelt zurecht zu kommen? Diesen Fragen widmet sich die Autorin in ihrem Buch und hat dazu sehr kluge Ideen. Aber sie ist eben auch Philosophin, und deshalb sind ihre Texte sehr philosophisch-soziologisch geprägt und somit in weiten Zügen nicht ohne größeren Denkaufwand zu verstehen. Darum eher für ausgebaute Bestände zu empfehlen.
Günter Bielemeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Sensibel
Svenja Flaßpöhler
Klett-Cotta (2023)
231 Seiten
kt.