Mein schönes Leben in der Hölle

Die Erinnerung ist wie ein Mosaik für den 1929 im serbischen Banat geborenen Ivan Ivanji. Auf der abbröckelnden Leinwand seines Lebens lässt er einen Film mit vielen Bildern ablaufen, unvollständigen und schwer rekonstruierbaren. Als 15-Jähriger Mein schönes Leben in der Hölle wurde er nach Auschwitz deportiert, seine Eltern, beide jüdische Ärzte, sah er nie mehr wieder. Aber nicht nur davon und von der Befreiung aus Buchenwald (an der auch ein Großonkel Obamas teilnahm) erzählt der autobiografische Roman "Mein schönes Leben in der Hölle". Er enthält auch viele eindringliche Geschichten von Reisen und europäischen Hotels, von Begegnungen und Gesprächen während der Jahre als Titos Dolmetscher und als Botschaftsrat Jugoslawiens in Deutschland, von Verwandten und Frauen, von Büchern und Filmen. Schöne Geschichten in der schlimmen großen Geschichte, die Ivanji mit nicht nachlassender Geduld und einer Heiterkeit wiedergibt, die selbst den Tod nicht wirklich fürchtet. Hier beichtet sich ein wortgenauer und erinnerungsskeptischer Schriftsteller sein eigenes Leben. Sehr empfehlenswerte Lektüre!

Michael Braun

Michael Braun

rezensiert für den Borromäusverein.

Mein schönes Leben in der Hölle

Mein schönes Leben in der Hölle

Ivan Ivanji
Picus-Verl. (2014)

294 S.
fest geb.

MedienNr.: 577638
ISBN 978-3-7117-2008-5
9783711720085
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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