Winterpony

Das tragische Ende von Scotts Versuch, den Südpol vor Amundsen zu erreichen, ist bekannt. In diesem Roman erzählt eines der 18 Ponys davon, wie er und seine Artgenossen für diese Expedition ausgesucht wurden, wie das Abenteuer begann und wie ein Winterpony Tier nach dem anderen den widrigen Bedingungen der Antarktis zum Opfer fiel. Durch den Kniff, ein Pony erzählen zu lassen, kann der Autor die Geschichte besonders kindgerecht aufarbeiten, ohne in Pathos zu verfallen. (Persönliche Anmerkung: für mich ist es immer schwer auszuhalten, wenn Tiere oder Kinder dazu missbraucht werden, die ehrgeizigen Ziele von Erwachsenen zu erreichen und dabei leiden und sterben müssen. Es war daher eine Lektüre, zu der ich mich zwingen musste.) Allerdings verleiht er dem Tier eine poetische Sicht auf die Landschaft. Historisch belegte Fakten erzählt der Autor separat. Besonders bewegend ist die Grausamkeit, mit der Scott das erschöpfte und nicht für diese Arbeit geeignete Pony anzutreiben versucht. Dabei wird auch klar, wie der Mensch sich anmaßt, für seine Ziele andere leiden zu lassen. Nur für Leser, die die Lektüre von Tierquälerei aushalten.

Lotte Schüler

Lotte Schüler

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Winterpony

Winterpony

Iain Lawrence ; aus dem Englischen von Alexandra Ernst
Verlag Freies Geistesleben (2020)

317 Seiten : Illustrationen, Karte
fest geb.

MedienNr.: 959493
ISBN 978-3-7725-2968-9
9783772529689
ca. 19,00 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 12
Systematik: K
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