Das schwarze Band
Die Stadt Wien stöhnt im Sommer 1921 unter einer Hitzewelle, die Gegensätze zwischen Arm und Reich werden immer offensichtlicher. Die Preise steigen, die Krone sinkt täglich in ihrem Wert. Devisen sind das Zahlungsmittel der besseren Gesellschaft. Der immer etwas rüpelhafte Kriminalinspektor August Emmerich und sein feiner Assistent Ferdinand Winter von der Abteilung Leib und Leben sollen eigentlich zusammen den Mord an zwei jungen Tänzerinnen aus einem Halbwelt-Etablissement aufklären. Aber schnell ist Winter erstmals auf sich allein gestellt, denn Emmerich wird wegen seines unschicklichen Betragens zu einer Schulung abgeordnet. - Ein weiteres Mal führt Alex Beer ihre Leser in das Wien der Zwischenkriegszeit und entwickelt sich immer mehr in die Richtung, die Volker Kutscher mit seinem Inspektor Gereon Rath für Berlin eingeschlagen hat: dichte Atmosphäre, hart an der historischen Wirklichkeit und spannend. Gerne empfohlen wie auch die vorgehenden drei Bände (zuletzt "Der dunkle Bote": BP/mp 19/919).
Marion Sedelmayer
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Das schwarze Band
Alex Beer
Limes (2020)
August Emmerich ermittelt ; [4]
348 Seiten
fest geb.