Der zweite Reiter
Wien 1919. Der Glanz der ehemaligen Weltmetropole ist Vergangenheit, die Stadt leidet schwer unter den Folgen des Ersten Weltkrieges. Die Kluft zwischen Arm und Reich ist gewaltig. Rayonsinspektor August Emmerich, ein Kriegsveteran, hat den Auftrag, die Schlupfwinkel einer Bande von Schleichhändlern ausfindig zu machen. Helfen soll ihm dabei sein neuer, aus besseren Verhältnissen stammender Assistent Ferdinand Winter. Als die beiden die Leiche eines angeblichen Selbstmörders entdecken, kommen dem erfahrenen Ermittler Zweifel. - Mit gut lesbarem Sprachstil entwickelt die Bregenzerin Daniela Larcher (u.a. Autorin einer erfolgreichen Krimireihe um Chefinspektor Otto Morell) erstmals unter dem Pseudonym Alex Beer eine beklemmende Geschichte über eine von Nachkriegswehen geplagte Weltmetropole. Der Autorin gelingt es bestens, die Atmosphäre von Not, Perspektivlosigkeit und Verzweiflung, die die Menschen unmittelbar nach Ende des verlorenen Krieges im damaligen Wien beherrschte, authentisch darzustellen. Der historische Krimi überzeugt mit gut recherchierten historischen Fakten und ist überall gut einsetzbar.
Günther Freund
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Der zweite Reiter
Alex Beer
Limes (2017)
382 S.
fest geb.