Felix Blom - der Häftling aus Moabit

Felix Blom, als "Schatten von Berlin" erfolgreicher Trickdieb, ist in eine Falle getappt und muss drei Jahre im berüchtigten Gefängnis Moabit absitzen. Er hat einen Verdacht, wer ihn ins Gefängnis brachte: ein Adeliger, der ihm die Freundin ausspannen Felix Blom - der Häftling aus Moabit wollte. Ohne Geld, aber wieder in Freiheit lernt er in einem heruntergekommenen Kiez Mathilde Voss kennen, die sich als Privatdetektivin versucht. Währenddessen geschehen mehrere ungewöhnliche Morde, jeweils mit der Drohung, der Empfänger müsse in 30 Stunden eine Leiche sein. Auch Blom erhält so ein Drohschreiben. Steckt gar Bloms Gaunervater dahinter? Die Spuren werden so undurchsichtig, dass Blom sich sogar mit dem Chefermittler der Berliner Kripo kurzschließt, auch weil er selbst massiv bedroht wurde. Doch selbst eine Art Schutzhaft nützt wenig. Der Täter findet ihn trotzdem; aber Blom kann ihn enttarnen. - Die Autorin, spezialisiert auf historische Krimis, hat mit diesem Buch einen neuen Schauplatz und eine ungewöhnliche, aber sympathische Hauptfigur gefunden. Da sich nach der Reichsgründung 1871 Berlin rasant zur Metropole entwickelt, kann Beer auf ein ganzes Kaleidoskop von unterschiedlichen Menschen und Milieus zurückgreifen und diese Vielfalt für den Fortgang der Handlung nutzen, von arroganten Adeligen mit viel Standesdünkel über Zuzügler aus allen Weltecken bis zu wohlorganisierten kriminellen Zusammenschlüssen. Beer lässt Blom aus dem Elend der Hinterhöfe und Arbeiterviertel bis in die Häuser der Bourgeoisie gelangen. Es ist anzunehmen, dass sie eine Reihe plant, wie mit dem Wiener Kriminalinspektor Emmerich. Das Potenzial dazu hat das Buch.

Pauline Lindner

Pauline Lindner

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Felix Blom - der Häftling aus Moabit

Felix Blom - der Häftling aus Moabit

Alex Beer
Limes (2022)

363 Seiten
kt.

MedienNr.: 751180
ISBN 978-3-8090-2759-1
9783809027591
ca. 17,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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