Das schwarze Band
In Wien 1921 schockiert die blutige Ermordung zweier leichtlebiger Tänzerinnen die Öffentlichkeit. Doch Kriminalinspektor August Emmerich (zuletzt: Der dunkle Bote - BP/mp 243) wird von dem Fall abgezogen, nachdem er Bundeskanzler Schober bei dessen Berufung beleidigte. Auf einer Kadettenschule soll er besseres Benehmen lernen. Ausgerechnet Konkurrent Brühl setzt man ihm als Dozent vor die Nase. Nun muss Emmerichs Assistent Winter allein in der Unterwelt ermitteln, wobei er sich manche Blessuren einfängt. Einmal mehr steckt hinter einem vornehmlich simplen Mordfall eine verflochtene Intrige, die bis in höchste Kreise reicht. Alex Beer alias Daniela Larcher verknüpft den fesselnden Fall mit Anklängen an die Nachkriegssituation als Abgesang auf die K&K-Monarchie und zu Klassengegensätzen, unter denen der direkte Protagonist gleichsam zu leiden hat. Etwas zu kurz kommen dabei Emmerichs Adoptivkinder, während der private Handlungsstrang als Cliffhanger für den nächsten Teil dient. Der Titel wird erst im Finale erläutert. Cornelius Obonya erweist sich als idealer Sprecher, der ohne Übertreibung perfekt in die Haut vom ungarischen Mütterchen bis zum verschlagenen Kriminellen zu schlüpfen versteht.
Gregor Ries
rezensiert für den Borromäusverein.
Das schwarze Band
Alex Beer ; gelesen von Cornelius Obonya
Random House Audio (2020)
6 CDs (circa 440 min)
CD