Die weiße Stunde
Ein grausamer Killer hat es 1923 in Wien auf Frauen aus unterschiedlichen Milieus abgesehen. Nach der Lebedame Maria Hofmeister mit Verbindung in höchste Kreise findet man eine junge Tänzerin ebenso übel zugerichtet auf. Ein pensionierter Kollege versucht sich in die Ermittlungen des grimmigen Kriminalinspektors August Emmerich und seines Assistenten Ferdinand Winter einzumischen. Er weist die beiden auf den Zusammenhang mit einer ungelösten Mordserie vor zehn Jahren hin. Nach dreijähriger Pause nimmt Alex Beer alias Daniela Larcher die Reihe (zuletzt: Der letzte Tod – BP/mp 22/559) um den stetig fluchenden und hinkenden Inspektor wieder auf, wobei sie dessen Dauergegner Xaver Koch nicht mehr auftauchen lässt. Dagegen liefert die Suche nach Emmerichs Vater und dessen Hinterlassenschaft erneut einen von mehreren Cliffhangern für den nächsten Teil. Der neue Kriminalfall findet dagegen erneut eine überraschende Auflösung. Wie gewohnt verbindet Beer den blutigen Fall des Historienkrimis mit sozialkritischen Elementen wie Verweisen auf das Erstarken der Nationalsozialisten, schrägem Humor etwa bei Winters erzwungenem Date und reichlich Lokalkolorit. Im erstmals ungekürzt vorgetragenen Hörbuch versteht es Cornelius Obonya trotz kabarettistischer Anklänge, gewohnt perfekt vom Dialekt zum Slang der Nachbarländer zu wechseln.
Gregor Ries
rezensiert für den Borromäusverein.
Die weiße Stunde
Alex Beer ; gelesen von Cornelius Obonya
Random House Audio (2024)
2 mp3-CDs (circa 570 min)
mp3-CD