Machtspiele

Paris in den Zeiten der Demonstrationen der Gelbwesten und des Erstarkens der neuen Rechten. Antoine, gebürtiger Bretone aus der Mittelschicht, arbeitet als Assistent eines egozentrischen Politikers der Sozialistischen Partei. Antoine möchte unbedingt Machtspiele politische Karriere machen, um seinem Durchschnittsleben zu entkommen. Da lernt er im Rahmen einer Recherche die Hackerin L kennen: Die junge Frau aus den Vororten von Paris, Tochter einer alleinerziehenden Mutter, scheint politisch auf der Gegenseite zu stehen. Doch zwischen beiden entspinnt sich eine immer tiefer gehende Kommunikation darum, wie die beste, humanste Welt für die Menschen aussehen könnte. Als L, die intensiv im Darknet tätig ist, in Gefahr gerät, von den staatlichen Überwachungsinstitutionen entlarvt zu werden, nimmt sich Antonie ihrer an und bringt sie in Sicherheit in eine Landkommune in der Bretagne. Und dort scheint sich zwischen beiden mehr zu entwickeln als nur eine Diskussion über das richtige politische Engagement. - Mit treffender Feder, mal schonungslos direkt, mal leicht ironisch, zeichnet Zeniter in ihrem Roman die aktuelle politische Diskussion in Frankreich nach, es geht um richtiges und falsches politisches Handeln, gesellschaftliche Konflikte und ihre Lösungsmöglichkeiten. Doch sie thematisiert auch Themen wie Liebe, menschliche Nähe, Suche nach Verständnis.

Günter Bielemeier

Günter Bielemeier

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Machtspiele

Machtspiele

Alice Zeniter ; Deutsch von Yvonne Eglinger
Berlin Verlag (2023)

413 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 752537
ISBN 978-3-8270-1436-8
9783827014368
ca. 26,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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