Bauernsterben
Der auf einem Bauernhof aufgewachsene Autor verurteilt die weltweite Vernichtung bäuerlicher Strukturen und die damit verbundenen ökonomischen, ökologischen und sozialen Schäden. Sehr kritisch beleuchtet er die europäische Agrarpolitik mit den sinnlosen Subventionen, an denen vor allem die großen Unternehmen verdienen und die gegenwärtig starke Verwendung der Böden für Energiepflanzen. Was weltweit schiefläuft, zeigen die Kapitel über die Erosion wertvoller Ackerböden, über Dürre und Wassermangel, über den Zugriff agro-industrieller Konzerne und Länder auf landwirtschaftliche Nutzflächen, über den Raubbau z.B. in Brasilien und auf den Philippinen, über die Kontrolle des Saatguts und die Folgen des wachsenden Fleischkonsums. Seinen Überlegungen zur Biotechnologie, Genschere und Glyphosat stellt er Reformvorschläge gegenüber, die zur ressourcenschonenden und klimafreundlichen Erzeugung von Nahrungsmittel führen können. Ein zorniger Appell für eine Veränderung, beachtenswert.
Helmut Eggl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Bauernsterben
Bartholomäus Grill
Siedler (2023)
236 Seiten : Illustrationen
fest geb.