Zwischen den Sommern

Nach dem plötzlichen Tod der Großmutter sichtet die Enkelin deren Nachlass und findet über hundert Tonbandkassetten mit den Lebensaufzeichnungen der Verstorbenen (zul. "Die karierten Mädchen", BP/mp 23/147). Sie gewähren Einblicke in die Biografie Zwischen den Sommern einer pflichtbewussten Frau und engagierten Lehrerin. In den 1930er-Jahren leitet Klara Möbius eine nationalsozialistische Erziehungsanstalt, in der junge Mädchen in Haushalt, Gesundheit und landwirtschaftlicher Arbeit ausgebildet werden. Obwohl es von den Behörden klare Anweisungen und linientreue politische Vorgaben gibt, versucht Klara, diese auf eigene Art und Weise umzusetzen. Sie schwankt zwischen pragmatischer Anpassung an die Gegebenheiten und kritischer Hinterfragung des NS-Regimes. In den letzten entbehrungsreichen Kriegsjahren wird Klara die Verantwortung für das Heim, die ihr anvertrauten jungen Menschen, die Angestellten und vor allem für die drei eigenen Kinder zu einer kräftezehrenden Belastung. Und dann ist da noch das ungewisse Schicksal eines jüdischen Waisenkindes, das Klara nicht loslässt … "Zwischen den Sommern" ist Lebens- und Zeitgeschichte zugleich, ein bemerkenswerter Roman, der für alle Bestände empfohlen wird.

Gertrud Plennert

Gertrud Plennert

rezensiert für den Borromäusverein.

Zwischen den Sommern

Zwischen den Sommern

Alexa Hennig von Lange
DuMont (2023)

Heimkehr-Trilogie ; der zweite Band
382 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 616497
ISBN 978-3-8321-8169-7
9783832181697
ca. 23,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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