Das vorläufige Ende der Zeit

Die Journalistin und Archäologin Mi-Ra Kim ist nach Frankfurt an der Oder gereist, um den jüdischen Friedhof zu erforschen. Sie trifft sich im Café Absynth mit dem Friedhofswärter von Slubice, Artur Arkadiusz. Bald gesellt sich eine weitere Person Das vorläufige Ende der Zeit zu ihnen, Horatio Beeltz, den man schon aus dem Prolog kennt. Dort wird er als ein „Haltbarer“ (Unsterblicher?) vorgestellt, der auf dem jüdischen Friedhof das Grab eines Freundes besuchen wollte und dort einen speziellen Geruch wahrgenommen hatte: „Der typische Geruch einer temporalen Fraktur“, ein Riss in der Zeit! Horatio erklärt ihnen, dass er auf dem Friedhof eine Methode gefunden habe, in der Zeit zurückzureisen. Er spricht von den Möglichkeiten der Quantenphysik. Doch man benötige biochemische Hilfsmittel, um in die vierte Dimension zu kommen. Und so verabredet man sich zu einem Ritual mit psychedelischen Pilzen am gegebenen Ort. Denn sowohl Mi-Ra als auch Artur hatten traumatische Erlebnisse in ihrer Vergangenheit, die sie vielleicht zurechtbiegen könnten. – Berni Mayer hat keinen Science-Fiction-Roman geschrieben, sondern lässt seine Figuren mit ihren Zeitreisen durch Erinnerung klären, wo sie im Leben falsch abgebogen sein könnten - mit überraschendem Ausgang. - Ein großartiges Gedankenexperiment, sehr zu empfehlen.

Karin Blank

Karin Blank

rezensiert für den Borromäusverein.

Das vorläufige Ende der Zeit

Das vorläufige Ende der Zeit

Berni Mayer
DuMont (2023)

248 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 613968
ISBN 978-3-8321-8184-0
9783832181840
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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Auszeichnung: Roman des Monats