Stadt ohne Engel
Jan Brandt, ein junger deutscher Schriftsteller, erhält ein dreimonatiges Stipendium, das ihn nach Los Angeles führt, wo er im Haus des deutschen Autors Lion Feuchtwanger lebt. In seinem Buch beschreibt er seine Erlebnisse und Begegnungen in L.A.:
Er lernt dort eine jugendliche Auftragslyrikerin kennen, die auf dem Markt Gedichte verfasst und verkauft. Er unterhält sich mit einem echten Gangsta-Rapper und besucht einen deutschen Koch, der seinen eigenen "amerikanischen Traum" wahr gemacht hat. Er streift mit einer jungen Praktikantin und einem russischen Komponisten, der ebenfalls Stipendiat ist, durch die Viertel der Stadt. Eigentlich sind es interessante Begegnungen, von denen Brandt erzählt. Leider walzt er die Geschichten immer bis zum Letzten aus, so dass man gern in jedem Kapitel nach einer gewissen Zeit weiterblättert. Schade. Dennoch ein interessantes Reiseessaybuch, das die Atmosphäre in der US-amerikanischen Westküstenmetropole gut einfängt.
Günter Bielemeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Stadt ohne Engel
Jan Brandt
DuMont (2016)
378 S. : Ill. (farb.)
fest geb.