Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit

Im Jahr 1898 wacht Joe Tournier auf dem Gare du Roi in Londres auf. Er kann sich an nichts erinnern, doch London und ganz England scheinen nun Teil Frankreichs zu sein. Eine Postkarte ist für Joe Schlüssel in die Vergangenheit: Vor mehr als neunzig Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit Jahren wurde sie an ihn abgeschickt und weist ihm nun den Weg zu einem Leuchtturm vor der Küste Schottlands. Kann er hier erfahren, was „seine“ Vergangenheit ist? In Schottland angekommen, lernt er Kite kennen. Vom ihm erfährt er, dass zwei Säulen im Meer eine Art Tor in die Zeit darstellen: Man kann in die Vergangenheit oder Richtung Gegenwart reisen. Natasha Pulley erzählt die Handlung aus verschiedenen zeitlichen Perspektiven. Das sorgt für Abwechslung, macht es allerdings auch schwer, den verschiedenen Strängen zu folgen, denn die frühesten Handlungen beginnen in den 1770er Jahren, die spätesten zu Beginn des 20. Jahrhunderts. In dieser Zeit passiert weltpolitisch enorm viel: Industrialisierung, die Seeschlacht von Trafalgar und die Niederlage Napoleons bei Waterloo, etc. Insofern wird hier auch eine Art „alternative Weltgeschichte“ erzählt - was wäre wenn? Historische Daten und Ereignisse vermischen sich mit fantastischen Elementen, dabei wird auch nicht mit militärischen, technischen und grausamen Details gegeizt. Sprecher Jonas Minthe hört man gerne zu, für die ungekürzte Lesung mit rund sechzehn Stunden Laufzeit braucht es allerdings Ausdauer.

Felix Stenert

Felix Stenert

rezensiert für den Borromäusverein.

Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit

Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit

Natasha Pulley ; gesprochen von Jonas Minthe ; aus dem Englischen von Jochen Schwarzer
Goya Lit (2022)

2 mp3-CDs (circa 960 min)
mp3-CD

MedienNr.: 611304
ISBN 978-3-8337-4541-6
9783833745416
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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