Die strengen Frauen von Rosa Salva

Der Autor und Ich-Erzähler schreibt E-Mails an Freunde, Verleger, Übersetzer, eine Tante über seinen Aufenthalt in Venedig und seine Arbeit dort: die gar keine ist, denn er kann angesichts der Schönheit der Stadt nicht arbeiten. Die sieben Monate Die strengen Frauen von Rosa Salva in Venedig sind für ihn wie eine Droge, er "verludert"; flaniert, kauft auf Märkten, kann "nicht genug kriegen von all der Herrlichkeit". Er joggt am Lido, hat viele Besucher, will aber eigentlich seine Ruhe haben. Der Autor lebt "drei aktive Leben: Das eines Urlaubers, der zum Baden ans Meer fährt (morgens von sieben bis elf), danach das eines Stadttouristen und dann noch das des Berliner Autors, der meint, etwas schreiben zu müssen, dem aber absolut nichts einfällt ..." In seinen E-Mails berichtet er auch über sein gerade erschienenes Buch "Der Mann mit den zwei Augen" und seine Bedenken, wie es von der Kritik aufgenommen wird. Eingewoben in die Reflexionen über das Leben in der Lagunenstadt sind auch viele Kommentare zu seinen Schriftstellerkollegen und den Literaturbetrieb, was ermüdend auf den Leser wirkt, der sich in den Details nicht auskennt. Für Venedig-Liebhaber sind diese amüsanten, unkonventionellen Bemerkungen, die mehr auf die Atmosphäre, die Gerüche, das Klima und seine Auswirkungen eingehen als auf die Kunst, eine erfrischende Alternative zu den üblichen Venedig-Büchern. - Ab mittleren Beständen möglich.

Ileana Beckmann

Ileana Beckmann

rezensiert für den Borromäusverein.

Die strengen Frauen von Rosa Salva

Die strengen Frauen von Rosa Salva

Matthias Zschokke
Wallstein (2014)

414 S.
fest geb.

MedienNr.: 408245
ISBN 978-3-8353-1511-2
9783835315112
ca. 22,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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