Propaganda
Im Mittelpunkt des Romans steht John Glueck und sein bewegtes Leben. Seine Ahnen stammen aus dem Rheinland und John verbindet viel mit seiner deutschen Heimat. 1944 kommt der US-Amerikaner John als Mitglied der Propaganda-Abteilung der Army erstmals nach Deutschland. Ziel ist der Hürtgenwald in der Eifel. Hier stehen sich Wehrmacht und Amerikaner direkt gegenüber. Die Amerikaner sind nicht sonderlich gut vorbereitet auf die Schlacht und die Verluste auf beiden Seiten sind enorm. Die Propaganda soll zu Hause die Erfolge feiern und den Deutschen zeigen, wie nah die Amerikaner schon sind. Vor kurzem noch Student in New York, erlebt John in der Eifel die Schrecken des Krieges, lernt Tod und Gewalt kennen. - Jahrzehnte später ist John wieder im Krieg: in Vietnam. Inzwischen ist er deutlich kritischer geworden und kann Kriegs-Propaganda und seine eigenen Erlebnisse trennen. Durch Entlaubungsmittel schwer gezeichnet, kehrt er in die USA zurück. Hier wird er verhaftet, denn Glueck soll Koffer voller Geheimunterlagen aus dem Pentagon gestohlen haben. - Es wird deutlich, wie grausam und sinnlos Krieg ist und wie sehr die Berichterstattung die öffentliche Wahrnehmung bestimmt. Wo endet Kriegsrealität und wo beginnt die Propaganda? Die Lesung mit Johann von Bülow bietet zwölf Stunden zeithistorische Unterhaltung.
Felix Stenert
rezensiert für den Borromäusverein.
Propaganda
Steffen Kopetzky ; Johann von Bülow liest
argon edition (2019)
2 mp3-CDs (circa 726 min)
mp3-CD