Jesus und Judas
In diesem Essay erzählt der israelische Schriftsteller, ein Großneffe von Joseph Klausner, dem Pionier der jüdischen Jesusforschung, wie er durch die Lektüre der Evangelien einen Zugang zu Jesus findet, auch wenn er mit ihm nicht übereinstimmt. Wie in seinem Roman "Judas" kann er sich mit der Judasgeschichte des NT nicht abfinden, nicht nur weil der Verräter Judas mit Jude assoziiert wird, sondern auch, weil er glaubt, dass das in der Bibel geschilderte Ereignis so nicht stattgefunden haben kann. Im Nachwort skizziert der Rabbiner Walter Homolka Ursachen für das über Jahrhunderte negativ besetzte Bild von Jesus im jüdischen Denken, das erst durch die Aufklärung eine Veränderung erfährt und heute mit neuen Ansätzen den jüdisch-christlichen Dialog fördert. - Ein lesenswertes kleines Büchlein mit viel Stoff zum Nachdenken.
Helmut Eggl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Jesus und Judas
Amos Oz
Patmos-Verl. (2018)
94 S. : Ill.
fest geb.