Die Haushälterin
Jodi kann ihr Glück kaum fassen: Endlich hat sie die perfekte Haushälterin für ihre Eltern gefunden. Nun hat ihr fast 80-jähriger Vater, der sich seit Jahren um seine schwer pflegebedürftige Frau kümmert, endlich die Möglichkeit sich auszuruhen, und Jodi selbst kann sich nun um ihren Mann, ihren Beruf als erfolgreiche Maklerin und vor allem um ihre zwei Kinder kümmern. Elyse ist auch wirklich eine Perle: Sie weiß mit dem herrschsüchtigen Vater umzugehen, hat immer einen frisch gebackenen Kuchen auf dem Tisch und übernimmt in ihrer Freizeit gern mal die Kinderbetreuung. Doch warum scheint Jodis Mutter regelrecht Angst vor ihr zu haben? Und warum findet sich Kleidung und Schmuck der Mutter in Elyses Zimmer? Für alles gibt es logische Erklärungen, doch als Jodis Mutter überraschend stirbt und ihr Vater immer verwirrter scheint, keimt in Jodi ein entsetzlicher Verdacht. Ein weiterer typischer Joy Fielding-Roman, der seine Spannung ganz langsam, aber ohne Gnade aufbaut. Wieder ist es Ulrike C. Tscharre die die Ich-Erzählerin gekonnt interpretiert und so das anfängliche Unbehagen im Laufe des Hörbuchs in Grauen verwandelt. Und nein, es bedarf wieder keiner Zombies oder sadistischer Serienkiller: Eine manipulative Haushälterin in ihren Sechzigern reicht völlig, um die Hörer/-innen nicht schlafen zu lassen. Für jeden Thriller-Hörbuchbestand gerne empfohlen.
Barbara Dorn
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Haushälterin
Joy Fielding ; gelesen von Ulrike C. Tscharre ; aus dem Amerikanischen von Kristian Lutze
der Hörverlag (2022)
1 mp3-CD (circa 480 min)
mp3-CD