Der Traum von einem Baum
Die Welt ist 2110 eine einzige Ödnis: Die meisten Rohstoffe sind abgebaut, die Natur nahezu ausgebeutet. Weite Teile der Menschheit leiden Hunger, denn Nahrungsmittel sind äußerst knapp. Viele Staaten des 20. und 21. Jh. bestehen nicht mehr. Hoch im Norden, auf Spitzbergen, liegt eine wahre Schatzkammer: Hier werden im ewigen Eis Pflanzensamen aus allen Erdteilen aufbewahrt, darunter viele Arten, die es schon lange nicht mehr gibt. Auf Spitzbergen selbst wächst kaum etwas, denn es ist zu kalt. Von seiner Großmutter „erbt“ Tommy die Verantwortung für das Saatgut. Inzwischen gibt es Begehrlichkeiten nach diesem Schatz, eine Gruppe aus China macht sich auf den Weg, um die Samen an sich zu bringen. An der Spitze der Expedition ist Tao. Gleichzeitig rafft eine Seuche unzählige Menschen dahin, nur wenige überleben. Dieser vierte Band schließt das Klima-Quartett von Maja Lunde ab (zuletzt: „Die Letzten ihrer Art“ - BP/mp 20/787) und schildert in sehr düsteren Bildern das Schicksal weniger Menschen in einer vollkommen ver- und missbrauchten Welt. Ohne die Natur fehlt es an fast allem. Benito Bause und Bibiana Beglau lesen als Tommy und Tao die Romanvorlage ungekürzt. Es ist nicht immer leicht, der Handlung zu folgen. Zur Komplettierung des Quartetts empfohlen.
Felix Stenert
rezensiert für den Borromäusverein.
Der Traum von einem Baum
Maja Lunde ; gelesen von Bibiana Beglau und [einem weiteren]
der Hörverlag (2023)
2 mp3-CDs (circa 782 min)
CD