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Nach der Trennung der Eltern ist die 12-jährige Enna mit ihrer Mutter auf Wohnungssuche und die gestaltet sich schwierig bei ihrem kleinen Einkommen. Schließlich finden sie eine bezahlbare Wohnung im 14. Stock eines Hochhauses der „Neuen Heimat“. 1404 Ein sozialer Abstieg vom vorherigen Wohnen im gutbürgerlichen Viertel. Enna versucht, Anschluss zu finden im neuen Wohnblock, was aber mit ihrer Tic-Erkrankung (Tourette/Koprolalie) – dabei rutschen unfreiwillig immer wieder Fäkalwörter ins Erzählen – nicht leicht ist. Oder doch? Ist der unverblümte Umgangston der Menschen im sogenannten „Ghetto“ ein anderer? Und dann wird gleich am Einzugstag Ennas neues Fahrrad aus dem Fahrradkeller geklaut. Zusammen mit den Nachbarskindern Firuz, Vivien, Jack und Joy beginnt eine vorsichtige Freundschaft, in dem sie die Bande „Neue Heimat“ gründen, die den Diebstahl aufklären will. – Die unterschiedlichen familiären Verhältnisse im Wohnblock von Menschen mit geringem Einkommen werden durch Ennas Augen und ihren Erkenntniszuwachs durch die neuen Freunde für die Leserschaft sichtbar; und auch, wie pragmatisch Kinder aus prekären Verhältnissen mit ihrem Alltag umgehen (müssen). Schöner Reihenauftakt um die Kinder-Hochhaus-Bande „Neue Heimat“ mit einem Plädoyer für ein tolerantes, positives Multikulti und eine funktionierende Gemeinschaft trotz aller Unsicherheiten.

Karin Steinfeld-Bartelt

Karin Steinfeld-Bartelt

rezensiert für den Borromäusverein.

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Frauke Angel ; mit Illustrationen von Stephanie Brittnacher
Tulipan Verlag (2024)

Neue Heimat
245 Seiten : Illustrationen
fest geb.

MedienNr.: 618892
ISBN 978-3-86429-618-5
9783864296185
ca. 16,00 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 11
Systematik: K
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