Als die Hoffnung uns gehörte

1924: Die Korff-Akkumulatorenwerke aus Österreich versuchen in den USA ihre Geschäftsbeziehungen zu erweitern. Der Junior Philipp verlobt sich mit Scarlett, der Tochter eines wichtigen Geschäftspartners, obwohl er weiß, dass sie todkrank ist. Sie Als die Hoffnung uns gehörte begeben sich auf eine Europatournee, um bekannte Ärzte zu konsultieren, aber auch um die Verlobte der Familie vorzustellen. Durch Scarlett kommt Philipp wieder in Kontakt zu seiner Mutter, die mit einem Sänger in Berlin lebt. In Wien kommt das Paar im Sommerhaus der Familie unter; für Scarlett werden es die letzten schönen Monate. Dank Sigmund Freud lernt sie ihr Schicksal anzunehmen. Sie kommt sogar mit dem eigenwilligen Patriarchen Maxim zurecht, dem ein Mord nachgesagt wird. Maxim steht in einer merkwürdig brüchigen Beziehung zu seiner ehemaligen Hausdame. Er scheint von Hitler fasziniert; jedenfalls besucht er dessen Veranstaltungen in München. - Der zweite Teil der "Korff-Saga"(Bd. 1 s. BP/mp 18/394) lebt von der schwierigen Situation des jungen Paares und den spürbaren Folgen des Ersten Weltkriegs. Es stehen Szenen in verbotenen Flüsterkneipen in New York, die Berliner Aufbruchsstimmung einem sehr müden Wien gegenüber. Der nicht verarbeitete Verlust des Habsburgerreiches scheint auch für Maxim ein Impuls zu sein, sich rechtsextremen Gedanken zuzuwenden. Man könnte Scarlett durchaus als Symbolfigur für das Zeitgefühl verstehen, versucht sie doch auch mit allen Mitteln die Lage zu überspielen. Zur Fortsetzung.

Pauline Lindner

Pauline Lindner

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Als die Hoffnung uns gehörte

Als die Hoffnung uns gehörte

Michael Wallner
Pendo-Verl. (2019)

Die Korff-Saga ; 2
319 S.
fest geb.

MedienNr.: 895676
ISBN 978-3-86612-449-3
9783866124493
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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