Porträt auf grüner Wandfarbe

Eine Familiengeschichte, die beinahe das ganze 20. Jh. umfasst und einige Geheimnisse wahrt: Gwen lebt als Übersetzerin in London, aus dem Nachlass ihrer Mutter Marga bekommt sie etliche Notizhefte von Ella, Margas Ziehmutter. Begeistert liest Gwen in den Heften und erfährt dabei manches über ihre eigene Familie, das über Jahrzehnte totgeschwiegen wurde. Noch vor dem Ersten Weltkrieg kommt Ella auf das Schloss Elmau in Bad Tölz. Aus eher einfachen Verhältnissen stammend, lernt sie hier das mondäne Leben kennen und Ilsabé, die aus „gutem Haus“ stammt und Ella unter ihre Fittiche nimmt. Dabei könnten die beiden Mädchen kaum unterschiedlicher sein … Die Öffnung der Grenzen Ende der 1980er Jahre bietet die Chance, die Originalschauplätze im Osten aus dem Leben der Damen zu besuchen und Familiengeschichte vor Ort zu erleben. Schon bald wird klar, dass nicht alles in dieser Familie so passiert ist, wie man es sich erzählt und manches bis heute verschwiegen wird. Dabei geht es auch immer um wertvolle Kunstwerke, die sich einst im Besitz der Familie befunden haben und nun verschwunden sind. Elisabeth Sandmann erzählt sowohl vom einfachen Leben auf dem Land wie den sorglosen Jahren in der Weimarer Republik, schildert aber auch Episoden der Flucht und Vertreibung, die Teil der Familiengeschichte sind. Man würde sich einen Stammbaum all der verschiedenen Personen wünschen. Schauspielerin und Sprecherin Elisabeth Günther gibt jeder der Figuren eine eigene Stimme und unterhält fast fünfzehn Stunden lang. Im besten Sinne ein „Schmöker“ für die Ohren.