Im nächsten Leben wird alles besser

Arnold Kahl und seine Frau planen im Februar 2020 ihre Silberhochzeitsfeier. Pessimist Arnold sieht jedoch keinen Grund zum Feiern: sein Buchladen läuft schlecht; seine Tochter ist alleinerziehende Mutter und kämpft mit dem Studium; sein Sohn lebt in Paris mit einem Schauspieler zusammen; der Klimawandel macht ihm Angst und alle Vorschläge seiner Frau, das Leben zu genießen, verwirft er. Und so hat das Paar einen zünftigen Streit, den Arnold mit einer Flasche Wein wegwischen will. Am nächsten Tag wacht der 53-jährige Mann auf und entdeckt, dass er 25 Jahre älter ist und in einer Welt lebt, die seine schlimmsten Albträume bestätigt. Arnold fehlt jede Erinnerung an die letzten 25 Jahre. Nur langsam rekonstruiert er mit Hilfe eines alten Roboters die vergangenen 25 Jahre. Entsetzt erkennt er, dass er in diesen Jahren ziemlichen Mist gebaut hat. Er ist geschieden, sein Sohn tot, seine Tochter verschollen. Aber auch die Welt ist verändert, alle Lebensbereiche werden von künstlicher Intelligenz gesteuert. Alles und jeder wird vom "großen Bruder" überwacht. Wie Arnold sich dem bestehenden System widersetzt und wie die Geschichte ausgeht, ist amüsant zu hören. Der Roman beginnt etwas zäh, erhält aber mit dem Zeitsprung eine Dynamik, die man dem mauligen Arnold gar nicht zutrauen würde. Andreas Fröhlich gibt dem Charakter mit seiner Stimme Konturen und Tiefe. Das Hörbuch ist leichte Unterhaltung mit Tiefgang und kann allen Büchereien sehr empfohlen werden.