Troja

Ein Blick auf und hinter den Mythos des antiken Troja. – Das britische Multitalent Stephen Fry (Schriftsteller, Schauspieler, Regisseur, etc.) widmet sich der Stadt, ihren Menschen und der wechselvollen Geschichte, die weit vor dem Trojanischen Krieg Troja beginnt. Oft verbinden wir Troja vor allem mit Homers Ilias und den Ausgrabungen Schliemanns. Fry lässt Troja zu einer Art „Gesamtkunstwerk“ werden – hier treffen sich Götter und Sterbliche – man hat den Eindruck, dass beinahe jede Person der griechischen Antike mit der Stadt verbunden ist und Spuren hinterlassen hat, man wünschte sich eine Übersicht, wer wie mit wem verbunden, verwandt oder verfeindet ist. Fry rollt eine ganz große Geschichte aus und kommt dabei immer wieder auch auf die (möglichen) Tatsachen zurück. Die Faktenlage ist übersichtlich, denn lange Zeit ist die Geschichte des legendären Troja vor allem mündlich tradiert und erst spät aufgeschrieben worden. Stephen Fry hat sich bereits mehrfach mit der Antike befasst, vgl. „Mythos“ und „Helden“ (als Buch: BP/mp 21/143). Immer wieder zieht er dabei auch Parallelen in unsere Zeit und spart beim Erstürmen der Stadt und dem Massaker an der Bevölkerung nicht an grausamen Details. Die Lesung von Bernd Reheuser sorgt für rund zwölf Stunden Unterhaltung mit Anspruch. Nicht immer ist es ganz einfach, den vielen Personen und ihrem „Netzwerk“ zu folgen, ein Booklet mit einem Verzeichnis der Namen und historischen Daten wäre schön gewesen.

Felix Stenert

Felix Stenert

rezensiert für den Borromäusverein.

Troja

Troja

Stephen Fry ; gelesen von Bernd Reheuser ; aus dem Englischen von Matthias Frings
aufbau audio (2022)

1 mp3-CD (circa 720 min)
mp3-CD

MedienNr.: 612643
ISBN 978-3-96105-693-4
9783961056934
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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