Future history 2050

Im Jahr 2050 beginnt die 15-Jährige Billy Schmidt ein Geschichtsprojekt, bei dem sie die Erlebnisse ihrer Großmutter 15 Jahre vor und nach Billys Geburt aufzeichnet. Die weit über 100 Jahre alte Großmutter berichtet von für Billy wundersamen Ereignissen Future history 2050 aus ihrer Jugend, in der alles möglich schien, und den harten Einschnitten ab dem Jahr 2020, als sich das menschliche Leben aufgrund der drohenden Umweltkatastrophe grundlegend zu ändern begann. Als Billy erfährt, dass nur wenige Menschen, darunter ihr Onkel, versucht haben, die drohende Zukunft aufzuhalten, ergreift sie die Initiative und schickt ihre Aufzeichnungen ins Jahr 2020 zurück, um die Menschheit wachzurütteln. - Die Aufmachung des Buches mit unterschiedlichen Schriftarten, Fotokopien von Dokumenten sowie "handschriftlichen" Vermerken ist bemerkenswert. Dennoch ist diese Dystopie eine eher leise Vertreterin des Genres. Keine dramatischen Kämpfe oder tieferen persönlichen Einblicke in die Figuren werden beschrieben und die Darstellung der menschlichen Zukunft im Jahre 2050 erscheint zunächst als wünschenswerte Utopie. Geradezu verstörend einfach sind im Rückblick der Großmutter alle Probleme der Welt gelöst worden. Erst am Ende zeigen sich die Folgen einer zukünftigen Gleichschaltung der Gesellschaft, in der Wahlrecht, Meinungsfreiheit und persönliche Freiheiten stark beschnitten sind. Ob die doch recht verhalten ausfallende Aufforderung des Autors am Schluss, in der Gegenwart genauer hinzuschauen, gehört wird?

Stefanie Simon

Stefanie Simon

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Future history 2050

Future history 2050

Thomas Harding ; Dokumentation Florian Topernpong ; aus dem Englischen von Edmund Jacoby
Verlagshaus Jacoby & Stuart (2020)

191 Seiten : Illustrationen (farbig)
fest geb.

MedienNr.: 601007
ISBN 978-3-96428-057-2
9783964280572
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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