Sieben verlorene Perlen
Eigentlich ist Rayyan aus Saudi-Arabien nach Wien gekommen, um Medizin zu studieren. Doch die Erfahrung, als ausländischer Student krankenversichert und den Einheimischen damit völlig gleichgestellt zu sein, wo er doch in Saudi-Arabien als Palästinenser
keine Rechte und keine Versicherung besitzt, machen ihn stutzig. Wieso sind die angeblich Ungläubigen so tolerant und großzügig? Warum sind Muslime hingegen so engherzig und intolerant anderen Meinungen gegenüber? Rayyan macht sich auf die Suche nach der Ursache. Von Scheich Hasan, der ihm im Traum erscheint, erhält er den Auftrag, die sieben verloren gegangenen Perlen aus der Gebetskette mit den 99 Namen Gottes zu suchen, um eine Antwort auf seine Fragen zu erhalten. Rayyan entdeckt, dass Muslime heutzutage Gott fürchten und sklavisch seine Gebote befolgen, anstatt in Gott die Liebe, Wahrheit, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und das Licht zu sehen. Einfühlsame Erzählung über die Möglichkeiten eines modernen Zugangs zum Islam. Für am Islam interessierte Leser:innen empfehlenswert.
Martina Häusler
rezensiert für den Borromäusverein.

Sieben verlorene Perlen
Mouhanad Khorchide
Bonifatius (2023)
208 Seiten
fest geb.