Schweben

Josef wächst in den 1940er Jahren in einem steirischen Dorf auf. Schon als kleiner Bub begeistert er sich für Motoren. Mit fünfzehn fängt er eine Lehre als Automechaniker an, bricht sie aber schon bald wieder ab. Er verdient sich mit gelegentlichen Schweben Hilfsarbeiten etwas Geld. 1961 begegnet Josef auf einem Jahrmarkt Rosa und verliebt sich in sie. Die beiden lieben einander ohne große Worte und Gesten, aber mit einer gegenseitigen Aufmerksamkeit, die nicht von dieser Welt zu sein scheint. Als Josef eine Stellenanzeige liest, überredet er Rosa, mit ihm das Dorf zu verlassen. Sie bewerben sich in einer Textilfabrik und werden genommen. Trotz ihres kargen Daseins sind sie in ihrer neuen Heimat zufrieden, auch mit der Eintönigkeit der Arbeit finden sie sich ab. Doch wegen gesundheitsschädlicher Arbeitsbedingungen leidet beider Gesundheit. Rosa wird immer schwächer und stirbt. Josef bleibt einsam zurück. - Schlicht und einfühlsam erzählt der Vorarlberger Autor, ein Erzähler von Format, von einem Leben in allergrößter Einfachheit ohne mit dem Schicksal zu hadern. Der poetische, sehr berührende und auch manchmal recht traurige Roman ist eine lohnende Lektüre für Leser von literarischen Romanen der Gegenwart.

Günther Freund

Günther Freund

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Schweben

Schweben

Jürgen-Thomas Ernst
Braumüller (2017)

204 S.
fest geb.

MedienNr.: 867709
ISBN 978-3-99200-189-7
9783992001897
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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