Und was macht Hacke, wenn ihm etwas auffällt? Er schreibt darüber! Also entstand, veranlasst von den Präsidentschaftswahlen
in den USA und einem verbal um sich schlagenden Donald Trump das Buch „Über den Anstand in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wir miteinander umgehen“. Keine Anklageschrift, sondern der Versuch zur ergründen, was Anständigkeit ist und wie jeder Einzelne mit sich und anderen leben will. Es gehe nicht darum, den Knigge auswendig zu kennen, sondern um einen grundlegenden Respekt gegenüber Menschen. Ein Buch, das vielen aus der Seele spricht und weit oben auf der Spiegelbeststellerliste landete.
Axel Hacke ist ein humorvoller Chronist unserer Zeit. „Humor ist etwas sehr Tröstliches. Aber nur, wenn er sich mit dem Ernst beschäftigt und daraus seinen Witz gewinnt“, hat er mal gesagt. Und es wird keine gesellschaftliche Wunde geben, in die er nicht seine Finger legt. Ein mutiger Mann. Mutig genug auch, um ehrlich über seine Ängste zu sprechen und das, was in seinem Leben schwierig gewesen ist. Das Scheitern seiner ersten Ehe etwa, aus der er zwei Kinder hat. Oder die tägliche Existenzangst, als freiberuflicher Kolumnist, der sich viele Sorgen um das Jetzt und das Morgen macht. Kein künstlerischer Bohemien, sondern ein disziplinierter Bürger, wie er selbst sagt.