Nichts wünsche ich mir mehr
"Wo schon ein ungünstig platzierter Pickel Anlass ist für fiese Sprüche! Einen Pickel kann man abdecken. Wer aber wirklich anders ist, der hat ein Problem." Und das hat die 16-jährige Katha wirklich, denn bei ihr wird Alopezie diagnostiziert: der krankhafte Verlust der Haare am ganzen Körper. Bald hat sie eine Glatze und versucht, diese unter Perücke und Tüchern in der Schule zu verbergen, um so normal zu sein wie die anderen Teenager. Und wie soll sie sich jemals verlieben und einen Jungen finden, der sie mag und auch ohne Haare schön findet? Kathas Welt ist völlig aus den Fugen, doch ihre Familie und vor allem ihre Freundinnen stehen ihr bei. Und dann ist da noch der smarte Jasper, der sich trotz Kopftuch und hartnäckigen Ausreden nicht abwimmeln lässt. Zwischen Höhen und Tiefen, Selbstzweifeln und trotzigem Ich-bin-Ich pendelt Kathas Gefühlslage. Doch am Ende der Geschichte überwiegt der Mut, sich "haarlos" anzunehmen, auf die frische Liebe zu vertrauen und eigene Entscheidungen zu treffen. - Eine gute Geschichte: einfühlsam und realistisch zu einem wichtigen Thema. Mutige Entscheidung Verlages, das Thema im Jugendbuch "anzufassen". - Besonders empfehlenswert für Leserinnen zu den Themen äußeres Erscheinungsbild, Schönheitsideale und zu dem Mut zu sich selbst: "Bin ich eine andere, nur weil ich anders aussehe?"
Karin Steinfeld-Bartelt
rezensiert für den Borromäusverein.
Nichts wünsche ich mir mehr
Lena Hach
Beltz & Gelberg (2017)
205 S.
kt.