Die Verlorene
Polizei-Rentner und Privatermittler Harry Bosch erhält eines Tages einen Auftrag von einem Milliardär. Whitney Vance möchte gegen Ende seines Lebens Klarheit darüber, ob er einen Nachfahren hat. In den 1950er Jahren hatte er eine Affäre mit einer
Mexikanerin und vermutet, dass aus dieser Beziehung ein Kind entstanden ist. Bosch macht sich auf die Suche und findet heraus, dass Vances Sohn Dominick zwar in Vietnam gefallen ist, doch er hat eine Tochter namens Vibiana, die sich nun auf ein großes Erbe freuen kann. Da Bosch auch als freiwilliger Helfer des San Fernando Police Departements tätig ist, hat er noch einen anderen Fall zu bewältigen: Seit Jahren treibt der Screen Cutter, ein Vergewaltiger, sein Unwesen in San Fernando. Bosch und seiner Kollegin Bella Lourdes gelingt es nach mühevollen Ermittlungen, einen Ex-Polizisten als Täter zu überführen. Der Thriller setzt in den beiden Spannungsbögen zu den unterschiedlichen Fällen weniger auf Action, sondern schildert akribisch Boschs Ermittlungen. Die Figuren sind lebendig gezeichnet und geben durch ihre realistisch geschilderten Lebensverhältnisse Einblicke in einige Facetten der amerikanischen Gesellschaft. Ein solider Thriller, allen Büchereien empfohlen, besonders zur Fortsetzung der Harry Bosch-Reihe. (Übers.: Sepp Leeb)
Walter Brunhuber
rezensiert für den Borromäusverein.

Die Verlorene
Michael Connelly
Droemer (2018)
444 S.
fest geb.