#Education for future
Zu den Schulschließungen während der Corona-Krise sagte Gerald Hüther, bekannter Hirnforscher und Hauptautor der vorliegenden Neuerscheinung, in einem Interview mit dem Evangelischen Pressedienst: "Möglicherweise lernen sie (die Kinder) im Augenblick mehr für ihr späteres Leben, als wenn sie nur zur Schule gehen. Sich als Entdecker und Gestalter auf den Weg machen, schwierige Situationen meistern, Verantwortung für sich selbst und für andere übernehmen: Darauf kommt es für ein gelingendes Leben viel mehr an als auf gute Schulnoten und Abschlusszeugnisse." Diese Skepsis gegenüber dem institutionalisierten Bildungssystem, das keine wirkliche Bildung sondern lediglich Ausbildung vermitteln könne, ist ein Leitmotiv des Sachbuches. "Richtige" Bildung könne nicht an Institutionen abgegeben werden, sondern bedürfe der Mitwirkung aller und brauche vor allem Erfahrungsräume statt normierter Lernumgebungen. Wie diese anspruchsvollen Ziele umgesetzt werden können, zeigen innovative Projekte und Fallbeispiele, von denen ein Breakdancer und Sportmanager (Mitch Senf) sowie ein Rapper und Streetworker (Marcell Heinrich) berichten. - Das informative Sachbuch kann Eltern entlasten, die sich zu sehr auf den Schulerfolg ihrer Kinder fokussieren, und sie anregen, alternative Wege zur Persönlichkeitsbildung in den Blick zu nehmen. Für alle Büchereien gut geeignet.
Johann Book
rezensiert für den Borromäusverein.
#Education for future
Gerald Hüther, Marcell Heinrich, Mitch Senf
Goldmann (2020)
317 Seiten
fest geb.