Mon Chéri und unsere demolierten Seelen
Charly ist 43 Jahre und arbeitet im Marketing einer Berliner Firma für vegane Nahrungsmittel. Ihre sozialen Kontakte sind bescheiden, ihre Familie schwierig und bei Männern hat sie keinen Erfolg. Die einzige Konstante in ihrem Leben scheint der 60-jährige Nachbar in ihrem Haus, Herr Schabowski. Er kümmert sich um ihre Post - Charly hat Angst, Briefe zu öffnen - und ist so etwas wie ihr persönlicher Therapeut, den sie regelmäßig trifft und ihm ihr Leben erzählt. Eine Familienaufstellung klärt ihre Familiensituation auch nicht, sondern gibt ihr neue Rätsel auf. Turbulent wird es, als bei Herrn Schabowski Krebs diagnostiziert wird und Charly schwanger wird, von einem der drei Männer, die dann doch plötzlich in ihr Leben getreten sind. Sie begleitet ihn zu Ärzten und Therapien, während sie wissen möchte, welcher von den drei Männern der Vater des Kindes ist. Kurzweilige Life-Style-Geschichte, in der Gedanken und alltägliche Dinge wie in einem Messenger-Dienst den Leser/-innen mitgeteilt werden. Leichte Sommerlektüre mit kurzer Haltbarkeit.
Ruth Titz-Weider
rezensiert für den Borromäusverein.
Mon Chéri und unsere demolierten Seelen
Verena Roßbacher
Kiepenheuer & Witsch (2022)
503 Seiten
fest geb.