Westlich des Sunset

In einem sachlichen, beinahe unterkühlten Berichtsstil erzählt der bekannte amerikanische Autor über die letzten drei Lebensjahre (1937-40) des berühmten amerikanischen Schriftstellers Francis Scott Fitzgerald. Alle Türen stehen Fitzgerald anfangs Westlich des Sunset offen, mit vollen Händen verschwendet er, der immerhin der bestbezahlte Schriftsteller der 20er Jahre war, sein Geld mit exzessiven Partys, Alkohol und Drogen. Als seine psychotische Frau Zelda in die psychiatrische Klinik muss und er für seine Tochter Scottie ein teures College zu finanzieren hat, sind auch seine Geldmittel erschöpft. Gesundheitlich angeschlagen, alkoholkrank und mittlerweile ohne schriftstellerischen Erfolg sieht er sich gezwungen in Hollywood bei den bekannten Filmproduzenten als subalterner Scriptschreiber zu arbeiten, immer in der Hoffnung auf seinen neuen großen Roman, den er nie zu Ende bringen wird. - Es ist eine Geschichte des Scheiterns, die hier in fast quälender Ausführlichkeit erzählt wird. Aber es entfaltet sich auch ein facettenreiches Panorama des gesellschaftlichen, intellektuellen und künstlerischen Lebens im Hollywood der Zeit. Dem Dilemma dieses Genres entkommt auch dieser biographische Roman nicht: Er vermittelt - gerade durch die enorme Detailgenauigkeit und das beeindruckende Einfühlungsvermögen des Autors - den Eindruck des Authentischen; aber er ist natürlich ein Konstrukt des Verfassers, das, gerade was Denken und Fühlen der Figur anbelangt, der historischen Figur mehr oder weniger nahe kommen mag. (Übers.: Thomas Gunkel)

Westlich des Sunset

Westlich des Sunset

Stewart O'Nan
Rowohlt (2016)

412 S.
fest geb.

MedienNr.: 585517
ISBN 978-3-498-05045-0
9783498050450
ca. 19,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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