Herr Eichhorn und die Ferne
Manchmal gibt es Tage, da wird Herrn Eichhorn alles um ihn herum zu viel. Er möchte fliehen vor all dem regen Treiben im Wald, vor dem ständig keckernden Igel, dem tollpatschigen, lauten Bären, den emsigen Ameisen und all dem schwirrenden und surrenden Insektenlärm in seinen Ohren. Dann schließt er seine Augen und seine Ohren und träumt sich weg an diesen wunderbaren Ort in der Ferne, von dem erzählt wird, dass dort nichts ist als Stille. Er genießt das Alleinsein und die absolute Ruhe. Erst nach einer geraumen Weile kann er wieder spüren, wie ansteckend das keckernde Lachen eines Freundes ist, wie gut ihm der Duft der Bäume und der Blumen tut und wie wundervoll das Summen der Insekten und der Gesang der Vögel in seinen Ohren klingen. Und dass alles im Grunde gut ist, wie es ist. - Die außerordentlich kunstvollen Buntstiftzeichnungen vermitteln den hohen Gefühlsanteil dieser lebensklugen Geschichte, spürbar in Mimik und Körperhaltung jeder einzelnen Tierfigur. Stimmig begleitet werden die ausdrucksstarken Illustrationen von sparsamen, gezielt gesetzten Textpassagen, die stets der Bildwirkung den Vortritt lassen. Ein sehr wertvolles Bilderbuch, das zum Innehalten einlädt.
Elisabeth Brendel
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Herr Eichhorn und die Ferne
Sebastian Meschenmoser
Thienemann (2023)
[48] Seiten : farbig
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 4