Eifersucht
Schon im Alten Testament heißt es: Grimm ist grausam, und Zorn eine überströmende Flut, wer aber kann vor Eifersucht bestehen? (Sprüche 27,4). Dieses menschliche Laster ist das Thema des Buches und wie es sich für den vielgelesenen Krimiautor
gehört, geht es in den Geschichten mörderisch zu. Die erste beginnt mit einem Gespräch zwischen Sitznachbarn in der Business-Class während eines Transatlantikflugs von New York nach London. Die Frau gesteht dem Mann, dass sie eine Selbstmord-Firma beauftragt hat, um sich auf subtile Weise an ihrem Mann, der sie betrügt, zu rächen. Ihr Tod soll nicht nach Selbstmord, sondern nach einem Unfall aussehen - so die vertragliche Vereinbarung. Die einfühlsamen Fragen ihres Sitznachbarn, der sich als Psychologe vorstellt, ermuntern sie, ihm ihre Beweggründe darzulegen. Die sieben Geschichten spielen u. a. in Norwegen, Griechenland und den USA und sind alle spannend mit einem raffinierten Ende. Empfehlenswert als Lektüre bis zum nächsten großen Krimi von Jo Nesbø.
Ruth Titz-Weider
rezensiert für den Borromäusverein.

Eifersucht
Jo Nesbø ; aus dem Norwegischen von Günther Frauenlob
Ullstein (2021)
267 Seiten
fest geb.