Ostfriesentod
Im 11. Fall von Ann Kathrin Klaasen muss sie sich ungeheuerlicher Vorwürfe erwehren: Sie soll mit ihrer Dienstwaffe eine Frau erschossen haben. - Kann sie gegen eine vermeintlich erdrückende Beweislast ihre Unschuld beweisen? Und: Wer will ihr auf diese Weise schaden und warum? - Die Krimis von Klaus-Peter Wolf sind beliebt, die Fangemeinde entsprechend groß. Doch wer wie ich mit diesem Krimi in die Serie einsteigt, der liest einen durchaus spannenden, gut gemachten Krimi mit einigen Schwachstellen: übertrieben gezeichnete Figuren in Szenen, die nur zum schenkelklopfenden Klamauk geschrieben zu sein scheinen - hier sei besonders der sexuell sehr aufgeladene Kollege Rupert erwähnt. Eine zum Teil recht kopflos agierende Kommissarin - vielleicht verständlich, denn jemand begeht an ihr Rufmord. Besonders stößt die abrupte 180°-Wendung der internen Ermittlerinnen auf: von absoluter Ablehnung gegenüber den ostfriesischen Ermittlern hin zu "am liebsten würde ich bei Euch bleiben" (unter Tränen). Es ist einiges zu viel in diesem Krimi, aber die Fans werden ihn lieben. Deshalb: Empfohlen für alle Bestände, die diese Reihe im Programm haben.
Ruthild Kropp
rezensiert für den Borromäusverein.
Ostfriesentod
Klaus-Peter Wolf
Fischer Taschenbuch (2017)
Fischer Taschenbuch ; 03633
556 S.
kt.