Unruhe
Die Nachricht von der Ermordung eines Schulfreundes aus Kindertagen veranlasst den Journalisten Ibrahim, von Istanbul in seine Heimatstadt Mardin nahe der syrischen Grenze zurückzukehren. Dort erfährt er von der unerwünschten Liebe seines ermordeten
Freundes, eines Muslims, zu einer Jesidin. Der Journalist ist fasziniert von ihrer Kultur und den Berichten über eine Gruppe Frauen, die sich aus der Gefangenschaft des IS befreien konnten. Seine Recherchen und die Berichte der Frauen lassen ihn nicht los. - Der Autor schreibt einen schonungslosen Roman zu hochaktuellen Themen wie Religion, Liebe und Gewalt. Die Handlung zeigt, wie oft diese Dinge Hand in Hand gehen. Das dabei entstehende Leid wird von der Gesellschaft hingenommen. Die Entwicklung im Roman ist sehr schnell und emotionsgeladen, so dass der Leser nachdenklich zurückbleibt. Gerade in der heutigen Zeit und unserer aktuellen Gesellschaft ist der Roman hinsichtlich seiner globalen Relevanz sehr zu empfehlen. (Übers.: Gerhard Meier)
Hannah Vogel
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Unruhe
Zülfü Livaneli
Klett-Cotta (2018)
168 S.
fest geb.