Benni brüllt

Benni ist der Jüngste in der Geschwisterreihe und fühlt sich in vielen Situationen übervorteilt, ungerecht behandelt, ausgebootet. Dabei ist es keineswegs so, dass andere ihn bewusst ausgrenzen, vielmehr sind es meist physische Möglichkeiten (an Benni brüllt etwas heranreichen, schnell laufen usw.) oder gegebene Alterseinschränkungen. Irgendwann läuft das randvoll gefüllte Fass über und Benni entwickelt eine derartige Wut, dass er sich mit dieser konzentrierten Aggression durchsetzen kann, er wird zum gefährlichen Tiger. Die begleitenden Illustrationen zeigen diese Entwicklung in großen, gut nachvollziehbaren Szenenbildern auf. Besonders die Verwandlung in den „Tiger“, im Bild ein rotes Wutknäuel, ist sehr überzeugend; durch den Einsatz übergroßer Buchstabentypen wird auch das Brüllen anschaulich illustriert. Benni genießt seine neue Macht zunächst sehr, leidet jedoch bald unter der sozialen Distanz, die sich aus seinem Verhalten ergibt; von Einsicht geleitet, stellt sich bald wieder Ausgewogenheit ein.- Die Geschichte zeigt sehr deutlich auf, wie auch ein Kind an Grenzen gelangen kann und dass es sicherlich hilfreich ist, den Gründen für auffälliges oder überschießendes emotionales Verhalten nachzugehen. Gefühle zu regulieren ist eine wichtige sozial-emotionale Kompetenz, die eine wichtige kindliche Entwicklungsaufgabe ist. Das vorliegende Buch kann, eingesetzt im Gespräch mit Kindern, dazu beitragen. Gerne empfohlen für Kinder ab 5 Jahren.

Birgit Karnbach

Birgit Karnbach

rezensiert für den Borromäusverein.

Benni brüllt

Benni brüllt

Tom Percival ; aus dem Englischen übersetzt von Sophie Zeitz
Loewe (2023)

[40] Seiten : farbig
fest geb.

MedienNr.: 751418
ISBN 978-3-7432-1365-4
9783743213654
ca. 15,00 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 5
Systematik: KK
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