Gespensterjäger
Cornelia Funkes vierteiliges Gruselabenteuer um die Gespensterjäger Hedwig Kümmelsaft, Tom Tomsky und Hugo MUG wurde nun, knapp dreißig Jahre nach Erstveröffentlichung des ersten Teils, in einem schicken Jubiläumsband zusammengefasst. Großartig für alle, die nicht genug bekommen können von den schaurig-gruseligen, an schwarzen Humor grenzenden Ideen der erfolgreichen Autorin. Einen besonderen Reiz erhält die Reihe, die zwischen 1994 und 2001 als eines der früheren Werke der Autorin entstanden ist, durch die urkomische Konstellation des Geisterjäger-Trios, bestehend aus einer etwas älteren, aber überaus erfahrenen und skrupellosen Gespensterjägerin, einem ängstlichen Schuljungen, der bei der Ausbildung zum Gespensterjäger über sich hinauswächst, und einem MUG (= Mittelmäßig Unheimlichen Gespenst), das die Menschen bei der Jagd auf seine eigene Spezies unterstützt. Von Band zu Band werden die Gespenstergegner größer, bedrohlicher und gefährlicher und auch die Maßnahmen zur Bekämpfung immer kurioser. Der nicht enden wollenden Fantasie der Autorin beim Erfinden all der unterschiedlichen Gespenstertypen mit ihren individuellen Eigenarten (am Ende des Buches in einer Übersicht zusammengefasst) und ihrem spannenden Erzählstil ist zu verdanken, dass die Schauergeschichten, auch etwas ins Alter gekommen, immer noch begeistern. Überall dort, wo die Einzelbände noch nicht vorhanden sind, als Klassiker der Kinderliteratur zu empfehlen.
Elisabeth Brendel
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Gespensterjäger
Cornelia Funke ; mit Zeichnungen der Autorin
Loewe (2023)
520 Seiten : Illustrationen
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 8