Warum man als schlechter Gott immer an allem schuld ist (oder auch nicht)

Heimdall und die Riesin Hyrrokin sind weiterhin für die Familienfassade von Tricksergott-Loki auf der Erde verantwortlich (vgl.: BP/mp 23/835). Dieser fristet hier aufgrund seiner zahlreichen Streiche in der Götterwelt nun schon eine geraume Zeit im Körper eines Elfjährigen sein Dasein. Nur wenn er sich tugendhaft verhält, darf er nach Asgard zurückkehren. Dabei darf er seine göttlichen Kräfte nach wie vor nicht zeigen, sodass bislang nur er selbst von seiner Genialität überzeugt ist. Und dann scheint sich seine einzige Freundin Valerie auch noch durch "Freundinnendiebstahl" (durchgeführt von einer neuen Mitschülerin) von ihm abzuwenden und bei der Geburtstagsparty seines äußerst beliebten Bruders Thor verschwindet dessen Hammer. Selbstverständlich ist Loki vollkommen unschuldig, aber ebenso selbstverständlich glaubt ihm das wie immer niemand. Loki kämpft sich weiter durch die Welt der "Sterblichen", beobachtet und kommentiert alles in seinem Tagebuch, um seinen Tugendscore in die Höhe zu treiben. Dabei lacht man über Geschwisterrivalitäten, die unter Göttern wohl nicht anders sind, und versteht die Verletztheit eines Außenseiters, der mittels Überheblichkeiten seine Sehnsucht nach Freundschaft tarnt. Loki besitzt einen präzisen Blick auf Alltag und Sprache und erkennt manchen Irrsinn. Mit Äußerungen wie "Schule, dieser Kreislauf der Sinnlosigkeit" oder einzelne Erklärungen durch einen "Ratgeber für sterbliches Leben im 21. Jahrhundert auf einen Blick" schafft er bzw. Autorin Stowell beste Unterhaltung – und nebenbei mit Lokis Weltrettung mit Mix aus Chaos und Magie auch noch Spannung. Stimmwunder Stefan Kaminski glänzt wie immer mit unterschiedlichen Stimmen und Sounds. Eine Alarmanlage macht ihm so schnell niemand nach. Göttlich. Für alle Bestände.