Emilienne oder die Suche nach der perfekten Frau
Emilienne hat schon als Kind gerne zu anderen Mädchen aufgeblickt. Ihre aktuelle Bewunderung gilt der Nachbarin und Freundin Julie, die ihr Leben und das ihrer Familie perfekt im Griff hat, bis sie einen Zusammenbruch erleidet und in eine Klinik eingeliefert wird. Emilienne dagegen ist alleinstehend und als Fotografin wenig erfolgreich. Ein emotionsgeladenes Gespräch der beiden über die Rolle der Frau in der Gesellschaft motiviert Emilienne, an einem Foto-Wettbewerb in Arles teilzunehmen. Als Thema wählt sie "Die perfekte Frau" und begibt sich auf die Suche nach Frauen, die diesem Anspruch zu genügen scheinen. Sie lernt dabei ganz unterschiedliche Persönlichkeiten und Lebensläufe kennen, verliebt sich in die geheimnisvolle Georgia und verbringt mit ihr eine Nacht in deren Hotelzimmer. Die Geliebte verschwindet am nächsten Morgen. Emilienne ist untröstlich und setzt alle Hebel in Bewegung, um sie wiederzufinden. Ist am Ende die subjektive Sicht eines Liebenden, die aus einer Frau die perfekte Frau macht? Wird Emilienne den Wettbewerb gewinnen? Eine nette, muntere Geschichte, die ein aktuelles Thema behandelt. Der Roman wird gerade jüngere Frauen ansprechen, die sich unter dem gleichen Druck fühlen wie Julie und die Frauen, die Emilienne kennenlernt - oder sich zumindest damit auseinandersetzen müssen.
Gabriele Berberich
rezensiert für den Borromäusverein.
Emilienne oder die Suche nach der perfekten Frau
Anne Berest
Knaus (2016)
234 S.
fest geb.