Zugvögel
Luca erwartet im Frühling die Zugvögel, die aus dem Süden kommen und freundet sich mit ihnen an; er versteht nicht, dass sie im Herbst weiterziehen müssen und findet für drei von ihnen eine wärmende Unterkunft. Ist man zunächst noch erstaunt, dass diese "Zugvögel" als Menschen mit Vogelmasken dargestellt werden, so erschließt sich gegen Ende, dass eigentlich Migranten gemeint sind, mit denen die Einheimischen nicht ihre Vorräte teilen wollen oder vor denen sie als "Fremde" Angst haben und daher in den Süden zurückschicken wollen. Ist diese Analogiebildung auch ein wenig gewagt, so bietet sie doch eine gute Möglichkeit, mit Kindergartenkindern über Zuwanderung ins Gespräch zu kommen und Vorurteile abzubauen. Dabei haben die vorwiegend in Erdfarben gehaltenen doppelseitigen abstrakt-surrealistischen Illustrationen mit dominanten zeichnerischen Anteilen und Collageelementen eine besonders anziehende und nachhaltige Wirkung. - Ein rundum eindrucksvolles Buch, das allerdings einer gezielten pädagogischen Vermittlung bedarf. Ab 5 Jahren breit empfohlen.
Birgit Karnbach
rezensiert für den Borromäusverein.
Zugvögel
Michael Roher
Picus-Verl. (2012)
[14] Bl. : überw. Ill. (farb.)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 5