Toskanische Verhältnisse
Eigentlich sind die beiden Wissenschaftler Piergiorgio Pazzi und Margherita Castelli in das kleine abgelegene Dorf Montesodi Marittimo gereist, um dort die Erbanlagen der als körperlich besonders stark geltenden Bewohner zu untersuchen. Doch als der winzige Ort in den toskanischen Bergen durch einen plötzlichen Schneesturm von der Außenwelt abgeschnitten wird, geschieht ein Mord und der Verdacht fällt sofort auf den jungen Arzt und Genforscher Pazzi. - Es ist nicht der erste Kriminalroman des Autors, der in seiner Heimat der Toskana spielt. Daher verwundert es nicht, dass der Erzählung ein gewisses Lokalkolorit anhaftet. Dabei spielt der Autor sehr stark mit dem Kontrast zwischen dem dörflichen Hinterwäldlertum und den beiden aus der Stadt kommenden Wissenschaftlern. Während die Handlung in der ersten Hälfte des Buches etwas vor sich hin plätschert, nimmt sich Malvaldi, viel Zeit, in lockerem und ironischem Stil das stereotype Dorfleben zu beschreiben. Immer wieder werden Robustheit, Religiosität und Tradition der Dorfbewohner ironisch überspitzt dargestellt und lassen den Roman zu einer kurzweiligen und witzigen Unterhaltung werden. Gute Unterhaltung! (Übers.: Luis Ruby)
Sebastian Heuft
rezensiert für den Borromäusverein.
Toskanische Verhältnisse
Marco Malvaldi
Pendo (2013)
206 S. : Ill.
fest geb.