Die Butterbrotbriefe
Kati Waldstein hat genug: Sie ist fast 40 Jahre alt, geschieden und arbeitet bei der Stadtverwaltung. Ist es das gewesen? Sie möchte mit ihrem bisherigen Leben abschließen und einen Neuanfang machen. Dafür schreibt sie „Butterbrotbriefe“, manche mit der Hand, andere mit der Schreibmaschine – allesamt auf Butterbrotpapier, das der Vater ihr hinterlassen hat. Ihre Briefe sind Abrechnungen und Dank. Wie gern wäre Kati Friseurin geworden, doch das hat nicht geklappt. Immerhin schneidet sie regelmäßig Obdachlosen die Haare. So lernt sie Severin kennen, einen Klavierstimmer, dessen Leben irgendwann aus dem Ruder gelaufen ist und der so auf der Straße gelandet ist. Kati und Severin kommen sich näher, aber es steht auch vieles zwischen ihnen. Was trägt Severin auf dem Herzen? Nach und nach wird deutlich, welche (Alt-)Lasten Kati mit sich trägt. Ihre Eltern leben nicht mehr, sie kann sie nicht mehr zur Rechenschaft ziehen, ihnen aber Briefe schreiben. Und dann gibt es noch Katis Onkel, der ein privates Skandinavien-Museum leitet (aber noch nie selbst dagewesen ist). Steffen Groth liest den unterhaltsamen wie anrührenden Roman von Carsten Henn (vgl. „Der Buchspazierer“ - BP/mp 22/1095 und „Der Geschichtenbäcker" - BP/mp 22/1096) ungekürzt und sorgt so für mehr als sechs Stunden Hörgenuss.
Felix Stenert
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Butterbrotbriefe
Carsten Henn ; gelesen von Steffen Groth
Osterwold audio (2023)
1 mp3-CD (circa 394 min)
mp3-CD