Sommer bei Nacht
Ein Kind wird vermisst. Der fünfjährige Jannis war mit seiner Mutter Lea Meininger und Schwester Sarah bei einem Sommerflohmarkt der Grundschule, als er verschwunden ist. Die Überwachungskamera eines nahen Parkhauses zeigt die Silhouetten eines Mannes und eines Jungen mit einem riesigen Stofftier. Bei einem anderen Fall eines vermissten Jungen vor einem knappen Jahr wurde auch ein Teddybär erwähnt. Die mühsame Ermittlungsarbeit beginnt. - Jan Costin Wagner, ausgezeichnet mit dem Deutsche Krimipreis und für seine Romane um den finnischen Ermittler Kimmo Joentaa auch international gefeiert, entwickelt seine Geschichte als Kaleidoskop von Gedankengängen verschiedener Ermittler, die aus ihrer Innensicht geschildert werden und so eigene Marotten und Probleme offenbaren. Dabei ist auch scheinbar Belangloses. Doch aus den Abschweifungen entwickelt sich wie aus dem Nichts eine Erkenntnis. Das ist großartig gemacht! Auf diese Weise werden auch Spuren gelegt für eine Entwicklung von Beziehungen unter den Ermittlern. "Sommer bei Nacht" ist der Beginn einer neuen Reihe. Für alle Büchereien dringend empfohlen.
Karin Blank
rezensiert für den Borromäusverein.
Sommer bei Nacht
Jan Costin Wagner
Galiani Berlin (2020)
311 Seiten
fest geb.