Immer höher

Eiger, Tödi oder Monte Rosa - beim Durchlesen der Kapitelüberschriften merkt man schon, dass hier ein guter Bergsteiger erzählt. Liest man nun die einzelnen, knapp 30 Beschreibungen der Touren, weiß man zusätzlich, dass dieser ambitionierte Alpinist literarisch so begabt ist, dass er den Leser wirklich ganz hautnah auf den Berg mitnehmen kann. Der Schriftsteller Franz Hohler beschreibt die Landschaft und die Situationen nachvollziehbar klar, sodass man sich gut hineinfühlen kann und am Ende jedes Kapitels denkt, selbst mit auf Tour gewesen zu sein. Fast ausschließlich auf Schweizer Bergen und angefangen (gemäß dem Buchtitel) bei Wanderungen auf Bergziele unter 1.000 Metern bis hin zu alpinen Herausforderungen beispielsweise auf den Mont Blanc faszinieren die interessanten Erlebnisberichte, trotz oder gerade, weil sie so unspektakulär sind: keine dramatischen Bergunfälle, sondern vielmehr atemberaubende Naturschauspiele, wie eine partielle Sonnenfinsternis am Weisshorn, und kleine Anekdoten vom Wegesrand zeichnen die Erlebnisberichte aus. - Ein Buch, um die Sehnsucht nach den Bergen zu stillen, wenn man sie gerade nicht besteigen kann.